New Work Night online #2 – Agile Arbeitsmethoden im Vergleich

You are currently viewing New Work Night online #2 – Agile Arbeitsmethoden im Vergleich

Wir haben für euch die wichtigsten Fragen und Antworten aus der 2. New Work Night Online am 23.04.2020 zusammengefasst. Melanie Flore-Glied ist Inhaberin und Agile Coach bei moderatrix und war zu Gast im Expertentalk mit Maren Fischer.

In den letzten Monaten mussten wir oftmals lernen, mit neuen, digitalen und agilen Arbeitsmethoden zu arbeiten.

Worin liegt der Unterschied zwischen agilen Arbeitsmethoden und Tools?

new-work-night-online-easypraise-blog

Methoden beschreiben einen gemeinsamen Weg, welcher genutzt wird. Tools sind dabei die Werkzeuge, welche auf diesem Weg unterstützen. Das kann man ganz gut an folgendem Beispiel erläutern:

Besonders das derzeit überwiegende remote Arbeiten zeigt, dass die Nutzung gemeinsamer Tools wichtig ist, um transparent zu bleiben. Es reicht nicht mehr, Dateien nur lokal für sich zu speichern. Gemeinsame Lösungen für digitale Produkte in der Cloud müssen gefunden werden, um Arbeitsschritte dokumentieren zu können und gemeinsam zu einem Ergebnis zu gelangen.

Welche agilen Tools können unterschieden werden?

Agile Tools umfassen zum einen Kommunikationsplattformen, wie slack, zoom oder Teams. Hierbei können außerdem asynchrone Tools, z.B. Chat-Tools, und synchrone Tools, wie beispielsweise Video-Tools, unterschieden werden. Weiterhin gibt es Projektmanagement-Tools wie trello oder Plattformen für beispielsweise e-Webinare oder Online-Coachings. Wissensmanagement-Tools, beispielsweise Wikis oder Videotools helfen außerdem, Wissen transparent zu machen und Menschen zu befähigen. Schließlich gibt es Kollaborations-Tools, wie Mural, Miro oder Sococo, welche Menschen dabei helfen, bestimmte Fragestellungen zu bearbeiten.

Kann man die Anwendung eines agilen Tools bereits als agile Arbeitsmethode beschreiben?

Die Anwendung alleine reicht noch nicht. Eine Methode kommt insbesondere zum Einsatz, wenn Ursache und Wirkung nicht bekannt sind, wenn also experimentell vorgegangen werden muss. Beliebte Methoden sind beispielsweise Kanban, Scrum oder das Design Thinking.

Agil“ steht für Flexibilität und Beweglichkeit, dennoch hat man beispielsweise bei Scrum Regeln und Strukturen wie Sprints und klare Rollenverteilungen. Wie passt das zusammen?

Regeln geben iterativ, also Schritt für Schritt, eine Vorgehensweise vor. Diese Struktur hilft, die Komplexität zu reduzieren und handhabbar zu machen. Gleichzeitig werden Lernräume eröffnet, indem man regelmäßiges Feedback hinsichtlich Verbesserungsmöglichkeiten bietet. Dabei wird das Ziel verfolgt, selbstständig zum Ziel zu kommen. Insofern passen Regeln und Flexibilität zusammen, als dass die Regeln den notwendigen Rahmen für die Zielerreichung geben.

Wir erleben in vielen Bereichen bereits, dass die Nutzung agiler Arbeitsmethoden zur Gewohnheit geworden ist. Werden sich agile Arbeitsmethoden zukünftig manifestieren?

Für Viele ist es eine ungewohnte Situation, agile Arbeitsmethoden anzuwenden. Mut und Veränderungsbereitschaft sind gefragt. Es gilt, die eigene Komfortzone zu verlassen um neue Dinge zu lernen. Und es muss in den meisten Fällen funktionieren, denn wir sind in vielen Bereichen gezwungen, digital zu arbeiten.

Die Schwierigkeit wird sein, Menschen zu befähigen, den eigenen Habitus und ihre Arbeitsroutine zu verändern. Wer noch wenig vertraut mit agilen Arbeitsmethoden ist, sollte ruhig damit experimentieren. Feedback und regelmäßige Feedbackrunden sind dabei ein wichtiger Bestandteil. Zwischendurch sollte reflektiert werden, welche Methoden und Tools persönlich und im Team gut funktionieren.

Unsere Erkenntnis:

Auch wenn agile Arbeitsmethoden von Vielen bereits erfolgreich verwendet werden, ist zu beobachten, dass das natürliche Bedürfnis nach dem face-to-face Kontakt nicht verloren geht. Im Home Office ist die Aktivierung der Menschen, das Nachvollziehen von Körpersprache, Gestik und Mimik und das Erkennen der Gruppendynamik schwieriger. In Zukunft erwarten wir einen stärkeren Mix aus digitaler Arbeit und dem Arbeiten vor Ort.

New Work Night verpasst? Kein Problem. Schaut hier die ganze Folge vom 23.04.2020 mit Melanie Flore-Glied, Inhaberin von moderatrix:

Music by IMAScore